Arbeitszeugnis – Ihre Leistung im Fokus

Was Sie als Executive wissen sollten

Denkt man an ein Arbeitszeugnis, denkt man unweigerlich an eine Kündigungssituation. Diese weckt meist sehr negative Emotionen. Wir zeigen Ihnen, warum das Arbeitszeugnis für Sie als Führungskraft ein wichtiger Baustein innerhalb des Bewerbungsprozesses ist und worauf Sie achten müssen, wenn Sie ein Arbeitszeugnis verlangen. Unsere Experten im Bereich Newplacement haben alle wichtigen Informationen für Sie zusammengetragen.

Fakten rund ums Thema Arbeitszeugnis

Endet ein Arbeitsverhältnis, wird in der Regel von Seiten des Arbeitgebers ein Arbeitszeugnis für den ausscheidenden Arbeitnehmer ausgestellt. Dabei hat er die Möglichkeit, aus zwei verschiedenen Varianten zu wählen. Neben dem einfachen Arbeitszeugnis gibt es noch das qualifizierte Arbeitszeugnis.

Ein „qualifiziertes Arbeitszeugnis“ ist umfangreicher und detaillierter als ein „einfaches Arbeitszeugnis“. Gerade auf die umfassende Beurteilung Ihrer Fähigkeiten im Arbeitszeugnis sollten Sie als Executive großen Wert legen, damit ein harmonisches Bild von Ihnen entsteht.

Laut §630 BGB steht jedem Arbeitnehmer ein Arbeitszeugnis zu, wenn das Arbeitsverhältnis endet. Das bezieht sich allerdings nur auf ein einfaches Arbeitszeugnis. Firmen sind verpflichtet, innerhalb von 3 Jahren nach Vertragsende ein solches auszustellen. In welchem Umfang dies geschieht, hängt von der Einigung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ab. Fest steht, für ein qualifiziertes Arbeitszeugnis besteht immer eine Holschuld. Das bedeutet, dass Sie Ihr Arbeitszeugnis aktiv bei Ihrem Arbeitgeber einfordern müssen.

Sie als Führungskraft oder Geschäftsführer einer GmbH haben ebenfalls einen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Von diesem Anspruch sollten Sie auf jeden Fall Gebrauch machen.

Warum ein Arbeitszeugnis wichtig für Sie als Führungskraft ist

Auch wenn sich der Bewerbungsprozess gerade wandelt, ein Arbeitszeugnis wird in der Regel von der Personalabteilung eingefordert. Neben dem Lebenslauf gehört es für viele Arbeitgeber zu einem festen Bestandteil von Bewerbungsunterlagen. Das Arbeitszeugnis erteilt eine qualifizierte Aussage darüber, wie geeignet der jeweilige Bewerber für die zu besetzende Stelle ist, ob er die gewünschten Führungsfähigkeiten mitbringt und welche beruflichen Erfolge er vorweisen kann.

In Deutschland ist es unüblich, den ehemaligen Arbeitgeber um eine Beurteilung eines Bewerbers zu bitten. Daher ist das Arbeitszeugnis oft das einzig aussagekräftige Dokument, was Personaler heranziehen können, um sich ein komplettes Bild von Ihnen als Kandidat zu machen.

Der Grad der Wertschätzung eines Arbeitnehmers zeigt sich in den Formulierungen eines qualifizierten Arbeitszeugnisses. Ein objektiver Dritter gibt eine Beurteilung der eigenen Qualitäten und Kompetenzen ab, was durchaus die Tür zum nächsten Karriereschritt öffnen kann.

Innerhalb des Arbeitszeugnisses werden nicht nur Fakten und Daten aufgeführt, wie beispielsweise der Unternehmenseintritt, sondern auch die Kompetenzen beschrieben, die Sie als Executive auszeichnen. Hier gilt es, ein besonderes Augenmerk auf die Formulierungen und Inhalte zu werfen.

Darauf sollten Sie als Führungskraft achten

Gerade als Führungskraft ist es wichtig, dass der Inhalt des Arbeitszeugnisses korrekt und vor allem aussagekräftig formuliert ist. Dabei ist nicht nur der Anspruch an Wahrheit und Wahrhaftigkeit entscheidend, sondern auch, wie sie ausgestaltet ist. Wir haben die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst.

Beurteilung

Im Gegensatz zu einem einfachen Angestellten werden innerhalb eines Arbeitszeugnisses nicht nur die fachliche Eigenleistung beurteilt. Gerade die Führungsleistung ist es, die Sie als eine gute Führungspersönlichkeit charakterisiert. Achten Sie darauf, dass die genaue Anzahl der Mitarbeiter aufgeführt wird, für die Sie die Verantwortung getragen haben.
Ebenso wichtig ist die Formulierung, mit der Ihr Führungsstil beschrieben wird. Autoritär oder demokratisch sind Begriffe, die nicht gerne gelesen werden. Weitaus positiver sind ein kooperativer oder kollegialer Führungsstil.

Aber nicht nur die Führungsleistung sollte innerhalb der Beurteilung zum Tragen kommen. Wichtig ist auch immer, welche Auswirkungen Ihre Personalführung auf die Mitarbeiter hatte. Konnten Sie Ihr Team motivieren, waren Ihre Mitarbeiter produktiv und zufrieden? Welche Projektteam- oder Abteilungserfolge lassen sich vorweisen? Wurden Sie von Ihrem Team akzeptiert. Diese Fragen sollten in der Beurteilung hinreichend beantwortet werden.

Position und Aufgabenbeschreibung

So selbstverständlich das auch klingen mag, stellen Sie sicher, dass Ihre genaue Position innerhalb des Unternehmens korrekt dargestellt wird. Ihr Platz in der Hierarchie sollte so klar wie nur möglich beschrieben werden. Dazu gehört auch, dass Vollmachten oder Verantwortungsumfang aufgeführt werden. Nichts überzeugt Ihren zukünftigen Arbeitgeber so sehr, wie Ihre Erfahrungen und Qualifikationen, die Sie in Ihrem bisherigen Berufsleben gesammelt haben. Denken Sie immer daran, dass er sich ein genaues Bild von Ihnen machen möchte. Daher ist es wichtig, dass Ihre Tätigkeiten differenziert und umfassend illustriert werden.

Wurde Ihr Verantwortungsbereich während Ihrer Tätigkeit erweitert oder haben Sie verschiedene Abteilungen geführt, macht es durchaus Sinn, Ihren beruflichen Werdegang innerhalb des Unternehmens chronologisch aufzuführen. Daneben sollten Sie Wert darauflegen, dass alle Haupt- und Kernaufgaben an erster Stelle genannt werden. Weniger bedeutende Aufgaben folgen dann später.

Erfolge

Überzeugen Sie mit Ihren Erfolgen. Aber Vorsicht! Ein reines Aufzählen verschiedener Projekte ist wenig zielführend. Lassen Sie lieber weniger, dafür aussagekräftige Arbeitserfolge für Sie sprechen. Das steigert Ihre Glaubwürdigkeit und verhindert, dass Ihre Bestleistungen zwischen vielen anderen Projekten verblassen.

Softskills und Kernkompetenzen

Neben Ihren fachlichen Qualifikationen ist es wichtig, dass Ihre Softskills und Kernkompetenzen genannt werden. Dabei sollte der Fokus auf den Bereichen Management und (Personal-)Führung liegen. Projektmanagement, Problemlösung, Belastbarkeit, strategisches und unternehmerisches Handeln sollten ebenso genannt werden, wie auch Kommunikationsfähigkeit oder Verhandlungsgeschick, sowohl in Ihrer eigenen Sprache als auch in einer Fremdsprache.

Schlussformulierung und Zukunftswünsche

Die Schlussformel stellt eine zusammenfassende Gesamtbeurteilung dar. Sie bezieht sich auf die Erfüllung der Aufgaben und der Erwartungen insgesamt und darf grundsätzlich nicht im Widerspruch zu der ausführlichen und differenzierten Beurteilung stehen. Abschlussformulierungen runden das Gesamtbild des Arbeitszeugnisses ab. Verlassen Sie als Führungskraft oder sogar Geschäftsführer einer GmbH das Unternehmen, nimmt gerade die Schlussformulierung einen hohen Stellenwert in der Beurteilung Ihrer Fähigkeiten ein.

Die Schlussformel und Zukunftswünsche sind kein zwingender Bestandteil eines Arbeitszeugnisses. Jedoch gibt gerade das Fehlen dieser Aufschluss über das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, denn gerade hier bedankt sich der Arbeitgeber für die geleistete Arbeit. Er bedauert das Ausscheiden und wünscht Ihnen viel Erfolg für die berufliche Zukunft.

Unterschrift

Ein Arbeitszeugnis muss unterschrieben werden. Gerade als Führungskraft sollten Sie Wert darauflegen, dass ein Mitglied der Geschäftsleitung dies tut, denn das wird als Wertschätzung gegenüber Ihrer Leistung gewertet. Je höher der Unterzeichner in der Hierarchie des Unternehmens steht, desto besser wird Ihr Arbeitseinsatz für das Unternehmen angesehen. Verlassen Sie als Geschäftsführer einer GmbH das Unternehmen, dann bestehen Sie darauf, dass ein Gesellschafter oder ein Vertreter der Gesellschafterversammlung Ihr Arbeitszeugnis unterzeichnet.

Sie sehen, Arbeitszeugnisse sind ein wichtiger Baustein bei der beruflichen Neuorientierung und sie sind mehr als nur die reine Beschreibung Ihrer bisherigen Tätigkeiten. Unsere Outplacementberater sind Experten im Bereich Karrierecoaching und Newplacement und begleiten Sie gerne bei Ihren nächsten Schritten.

Wir helfen Ihnen, die richtigen Schritte zu tun.

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