Einen Blick auf sich selbst wagen – Selbsteinschätzung

Warum es wichtig ist, sich selbst zu kennen

Nur wer seine Stärken und seine Schwächen kennt, kann sich zielgerichtet weiterentwickeln, eigene Chancen erkennen und Kompetenzen und Leistungen zielführend präsentieren.

Selbsteinschätzung – was bedeutet das?

Nicht nur in Bewerbungssituationen ist es wichtig, anderen ein klares Bild von sich zu vermitteln. Es geht nicht darum, jemand anderes sein zu wollen, als man ist, sondern sich seiner Stärken und Schwächen bewusst zu sein. In der Psychologie wird Selbsteinschätzung darüber definiert, dass man in der Lage ist, seine wesentlichen Charaktermerkmale, seine Schwächen, Stärken und die eigenen Kompetenzen realistisch einzuschätzen.

Aber wie gelingt es, dass man sich selbst gut einschätzt? Dass das nicht einfach ist, wusste schon Benjamin Franklin, als er schrieb: „Es gibt drei Dinge, die extrem hart sind: Stahl, Diamanten und sich selbst zu kennen.“

Wenn Selbsteinschätzung demnach schwierig ist, welche Vorteile ergeben sich für den Einzelnen?

Eine differenzierte Eigenwahrnehmung ist immer dann von Vorteil, wenn es darum geht, sich selbst und seine Kompetenzen vor jemand anderem zu präsentieren. Das kann in einem Feedbackgespräch der Fall sein oder auch in einem Bewerbungsgespräch. Da gilt es dann, die Balance zu finden und weder in Untertreibungen noch in Überschätzung abzugleiten.

Hard Skills und Soft Skills

Im Bereich der Selbsteinschätzung tauchen zwei Begriffe besonders häufig auf. Hard Skills und Soft Skills. Was steckt dahinter?

Unter Hard Skills versteht man messbare und nachweisbare Qualifikationen, beispielsweise der Schulabschluss, Fortbildungen oder Fremdsprachenkenntnisse. Im Deutschen lässt sich der Begriff Hard Skills auch häufig mit Fachkompetenz übersetzen.

Diametral dem gegenüber stehen Soft Skills, die soziale, methodische und persönliche Kompetenzen umschreiben. Teamfähigkeit, Empathie, Kreativität, aber auch analytisches Denken und Organisationsfähigkeit sind nur einige Beispiele für Soft Skills.

Gerade für die Beurteilung der eigenen Soft Skills ist es hilfreich, sein Selbstbild mit dem Fremdbild von Kollegen oder Freunden abzugleichen. Wo lassen sich Gemeinsamkeiten finden und was weicht voneinander ab? Macht es vielleicht sogar Sinn, sein eigenes Selbstbild mit Hilfe des Fremdbildes zu korrigieren?

Vorteile der Soft Skills

Häufig wird angenommen, dass bei einer Bewerbung vor allem die Hard Skills entscheidend sind. Schließlich sind diese Fakten der Bestandteil eines Bewerbungsschreibens, die an exponierter Stelle im Lebenslauf präsentiert werden. Schulabschluss, Fachkenntnis oder Sprachen sind einfach darzustellen.

Kompetenzen wie Kreativität, Neugier oder Leidenschaft sollten in das Anschreiben mit einfließen, denn sie vermitteln der HR-Abteilung ein genaueres Bild vom Bewerber. Die Bedeutung der Soft Skills zu unterschätzen wäre demnach ein großer Fehler, stellen sie doch eine Schlüsselkompetenz im Umgang mit anderen Menschen, aber auch mit sich selbst dar.

Den Blick auf sich selbst schärfen

Die Vorteile der Soft Skills liegen bereits auf der Hand. Sie helfen dabei, Aufgaben oder Probleme zu lösen, sind bedeutend für den zwischenmenschlichen Umgang und beeinflussen, ob ein Team harmonisch und effektiv zusammenarbeitet. Daher wird immer mehr Wert auf Soft Skills gelegt, wenn die Entscheidung getroffen wird, wer zu einem Unternehmen passt oder auch nicht. Es gilt, seine Soft Skills nicht nur in der schriftlichen Bewerbung zu präsentieren, sondern auch mit ihnen im Vorstellungsgespräch zu überzeugen.

Wenn sie also so wichtig sind, wie schafft man es, zu einer besseren Selbsteinschätzung zu gelangen? Am effektivsten gelingt dies durch Coaching, entweder im Selbstcoaching oder mit einem Profi an der Seite.

Nur wer seine Schwächen kennt, kann an ihnen arbeiten und seine Stärken gekonnt einsetzen. Daher sind eine genaue Selbstanalyse und Selbstreflexion zu Beginn eines Bewerbungsprozesses sehr wichtig. Im Netz lassen sich unzählige Beispiele für Soft Skills finden. Schauen Sie sich diese an und überlegen Sie gut, was auf Sie zutrifft. Notieren Sie sich Ihre positiven Eigenschaften, aber auch ihre Schwächen, denn diese bieten ein großes Entwicklungspotential. Sprechen Sie mit Ihren Mitmenschen über sich und lassen Sie auch zu, wenn sich die Bilder nicht immer decken.

Halten Sie in Ihrem Alltag fest, was Ihnen gut gelungen ist, wofür Sie Lob bekommen haben. An welcher Stelle haben Sie eine wiederkehrende Eigenschaft an sich entdeckt, an der Sie arbeiten möchten?

Ordnen Sie Ihre Leistungen im Team in der Zusammenarbeit mit anderen ein und überprüfen Sie Ihren Anteil am Erfolg eines Projektes. Erst wenn Sie sich selbst beobachten und durch die Augen Ihrer Mitmenschen betrachten, können Sie in einem nächsten Schritt Ihre Ziele definieren. Wo wollen Sie hin und was müssen Sie dafür mitbringen? Welche Kompetenzen sind entscheidend, damit Sie in diesem Job oder in dieser Position überzeugen? Fokussieren Sie sich auf die wichtigsten Soft Skills. Alles in Angriff zu nehmen ist wenig zielführend.

Ihre Soft Skills müssen genauso ausdauernd trainiert werden wie beispielsweise eine Fremdsprache. Lassen Sie sich Zeit.

Aber Vorsicht, werden Sie nicht zu selbstkritisch! Ziel ist es, Schwächen UND Stärken in den richtigen Kontext zueinander zu setzen. Wenn Sie also in einem Bewerbungs- oder Feedbackgespräch über sich selbst sprechen, dann behalten Sie beides im Hinterkopf. Seien Sie ehrlich mit Ihrem Gegenüber, aber vor allem auch mit sich selbst.

Wenn Ihnen das schwer fällt, Sie unsicher sind, wie Sie starten sollen oder wo überhaupt Ihre Kompetenzen liegen, empfiehlt es sich, einen Profi miteinzubeziehen. Ein Coach hilft Ihnen, Ihr Selbst- und Fremdbild miteinander in Einklang zu bringen und gemeinsam an Ihren Schwächen zu arbeiten. Er erstellt eine Persönlichkeitsanalyse und unterstützt Sie dabei, sich in Gesprächen optimal zu präsentieren.

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